To Ubukata: Kompression (??) [Mardock Band 1]

To Ubukata: Kompression (?? 2003) [Mardock Band 1]. Heyne Verlag 2006, ISBN 3-453-52176-5, aus dem Japanischen übersetzt von Cora Hartwig, Paperback 12,0 cm x 18,7 cm, 304 Seiten, 7,95 Euro

To Ubukata: Kompression (??) [Mardock Band 1]

Die 15jährige Rune Balot ist seit einigen Monaten die Geliebte des Unterweltbosses Shell Septinos. Als sie versucht, etwas über ihre von Septinos geschaffene neue Identität herauszufinden, sieht dieser das als Vertrauensbruch an und will sie bei einem »Unfall« töten. Doch der Gesetzeshüter Doc Easter und sein genetisch/technologisch aus einer Maus erzeugter Gestaltwandler-Kollege Œfcoque können sie retten und wollen nun mit ihr als Kronzeugin dem Verbrecher das Handwerk legen.

Das Buch erinnert mich sehr an einige Manga-Comics, die ich gelesen habe - vor allem solche ab 18. Minderjährige Geliebte, technologisch aufgerüstete Kämpfer und jede Menge Kämpfe. Der Sexuelle Aspekt wird hier nur angedeutet, die Kämpfe beim Showdown am Ende sind aber ziemlich heftig. Dabei mußte ich auch an die Superhelden-Geschichten denken, die vor allem während des »Golden Age« der US-amerikanischen Science Fiction beliebt waren. Gegenüber denen zeichnet sich »Kompression« aber durch einige Veränderungen aus: Der Held ist eine Frau (eigentlich ein Mädchen) und nicht etwa ein Mann, und die Kampfszenen sind viel deutlicher beschrieben und viel brutaler. Außerdem zeichnet sich Ubukatas Sprache durch eine poetische Art aus, die von Cora Hartwig in der Übersetzung sehr gut übertragen wurde.

Der Roman beginnt zunächst etwas gemächlich: Zunächst kümmern sich Doc Easter und Œfcoque darum, Balot nicht nur körperlich, sondern auch mental wiederherszustellen. Dabei erfährt man einiges über sie. Alle anderen Protagionisten bleiben allerdings zweidimensional. Auch der Hintergrund bleibt sehr vage - Mordock ist eine Hafenstadt, und vor vielen Jahren gab es einen Krieg mit dem Festland, währenddessen Experimente an Menschen und Tieren durchgeführt wurden. Insgesamt bietet das Buch einen guten Spannungsbogen, der keine Durchhänger hat und bis zum Schluß durchgehalten wird - um durch das offene Ende unvollendet zu bleiben. Der Ausgang des Showdowns wird erst im zweiten Band verraten werden - sehr ärgerlich!

Fazit: Das Buch bietet Spannung bis zur letzten Seite mit einem geradlinigen Plot ohne Überraschungen. Gut geeignet für eine längere Reise - ich mochte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Erzählweise erinnert sehr an japanische Manga-Comics, wie in ihnen werden die Protagonisten nur soweit charakterisiert, daß die Handlung plausibel wird, der Hintergrund bleibt unscharf und vage. Ärgerlich ist das fehlende Ende. Es fehlt jede tiefere Auseinandersetzung mit Thema und Charakteren, infolgedessen wird kein Stoff zum Nachdenken geboten. Daher nur bedingt zu empfehlen.


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Erstellt am Do, den 14.09.2006 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Do, den 14.09.2006 um 22:53.