Nadja Sennewald: RunRabbitRun. Piper 2005, ISBN 9-492-27075-1, 12,00 Euro
Berlin ist pleite, de facto haben die Weltkonzerne sich die Stadt und ihre Sicherheitsdienste unter sich aufgeteilt. Es ist verboten, Bilder, Sound, Software etc. zu verschenken (das Ende der Open Source), dafür haben die Großkonzerne gesorgt. Die für freie IP eintretenden Greeks werden als Terroristen verfolgt. In diesem Umfeld fährt Fahrradkurierin Kookie einen jungen Mann an, der keinen Arzt will, es stellt sich heraus, daß er der Kandidat der Show RunRabbitRun ist, der sich 10 Tage lang vor seinen Jägern verstecken muß, dann winken ihm 10 Mio. Euro - wer ihn fängt, bekommt 1 Mio. Euro. Kookie und h.b., die bei den Greeks ist, beschließen, dem Hasen zu helfen - unter anderem mit verbotener Datenmanipulation.
Der Roman wird teilweise aus Kookies Sichtweise erzählt, teilweise von einem neutralen Standpunkt. Das Buch ist gut geschrieben, spannend und aus einem Guß. Besonders gefallen hat mir, wie die Autorin die Auswirkungen der jetzt zu spürenden Einschränkungen der freien Meinungsäußerung und die gleichzeitige Einschränkung der Nutzungsrechte für »intellectual property« darstellt und unauffällig in die Geschichte einbindet.
Fazit: Ein empfehlenswertes, gut zu lesendes Buch, das einen realistischen Ausblick auf die (nicht so tolle) Zukunft gibt.
Copyright ©2005 Martin Stricker.
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Erstellt am Fre 21.01.2005 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Mio, den 21.12.2005 um 23:35.