Werner May: Das Geheimnis von Aabatyron [Aabatyron Band 1]. Frankfurter Literaturverlag 2005, ISBN 3-86548-351-8, Paperback 14,8 cm x 21,0 cm, 193 Seiten, 11,40 Euro
Christina Freiberg entdeckt als Mädchen nach einer UFO-Sichtung eine ungewöhnliche Stelle im Wald, an der es keine Tiere gibt. Die Begegnung mit dem Phänomen erhöht ihre Intelligenz, und sie erhält ein Universitätsstipendium. Doch dann fesselt sie ein Reitunfal an den Rollstuhl. Schließlich kommt ihr das UFO zu Hilfe und entpuppt sich als außerirdisches Energiewesen.
Dieses Buch hätte während des »Golden Age« der Science Fiction erschienen sein können: Schlichte Handlung, ein Supermann (gut, kleine Konzession an die Jetztzeit: Superfrau) als Held, absolute Technikgläubigkeit, keine kritische Hinterfragung und keine Charakterisierung der Protagonisten. Das Buch verströmt den Charme der einfach gestrickten Heldengeschichten der 30er bis 50er Jahre.
Der Klappentext ist wohl von jemand geschrieben worden, der das Buch nicht (jedenfalls nicht bis zum Ende) gelesen hat - oder er war der Meinung, ein esoterischer Snstrich würde sich besser verkaufen. Das Buch jedenfalls hat keinerlei esoterischen Inhalt, auch wenn es zunächst so aussieht.
Ich fand es erfrischend, nach den meist pessimistischen Zukunftsszenarien einmal wieder eine kompromißlos optimistische Geschichte zu lesen. Ich mag die Autoren des "Golden Age" Wie Alfred Elton van Vogt oder Edmund Hamilton. Wer allerdings sich eine wie auch immer geartete inhaltliche Auseinandersetzung mit der Handlung wünscht, wird dies nicht finden, von daher ist der Schreibstil nicht zeitgemäß. Auch mich haben einige Dinge irritiert, besonders der Geiz des Autors mit Namen. »Das Mädchen« erhält erst auf Seite 32 den Namen Christina, die meisten anderen Protagonisten bleiben vollständig anonym. Auf Seite 116 gibt es plötzlich eine großzügige Namensverteilung: Gleich 7 Namen werden vergeben! ;-) Im Buchtitel lautet der Name des Heimatplaneten des Trinos Aabatyron, die drei Mal, die er innerhalb des Buches genannt wird, lautet er aber Aabathyron (mit th).
Auf der Homepage des Aabatyron-Zyklus gibt es momentan den vollständigen dritten Band kostenlos zum Download als PDF-Datei! Damit möchte der Autor es potentiellen Lesern ermöglichen, vor dem Kauf eines Buches zunächst einmal eines zur Probe zu lesen. Das möchte ich hier ausdrücklich lobend erwähnen, daran sollten sich andere Autoren ein Beispiel nehmen!
Fazit: Eine schlicht gehaltene Superhelden-Geschichte im Stil der Anfangszeit der Sciernce Fiction. Wer wie ich diesen Stil mag, wird eine vergnügliche Lektüre haben, wer aber Bücher mit heutigem Schreibstil bevorzugt, den muß ich vom Aabatyron-Zyklus abraten. Ich denke, das Buch ist am besten für junge Leser geeignet.
Copyright ©2006 Martin Stricker.
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Erstellt am So, den 20.08.2006 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am So, den 20.08.2006 um 11:51.