Jörg Hugger: Forscher im Universum der Astralkörper. Books on Demand, ISBN 3-8334-3227-6, Paperback 12,0 cm x 19,0 cm, 308 Seiten, 19,90 Euro
Siegfried Setiner ist ein Astralgänger, das heißt, er kann seinen Astralkörper von seinem biologischen Körper trennen. Als Astralgänger hat er damit einige besondere Möglichkeiten, z. B. die Beeinflussung von Menschen. Die wenigen Astralgänger von Menschenheim haben weitreichende Erfolge in der Astralforschung gemacht, es gab allerdings auch vor 61 Jahren einen verheerenden Bürgerkrieg, da die normalen Menschen Angst vor ihnen haben. Setiner wird auf einen abgelegenen Planeten versetzt, weil er dort an einem geheimen Projekt zur Erzeugung künstlicher Astralkörper teilnehmen soll. Bei seiner Ankunft kommt es jedoch zu einer kosmischen Katastrophe, das künstliche Astralwesen wird freigesetzt und Setiner wird in einen interstellaren Konflikt verwickelt.
Damit verrate ich schon fast zuviel, aber ich will unbedingt klarstellen, daß es sich hier um einen waschechten Science Fiction Roman handelt. Der Titel führt leicht in die Irre, es gibt hier aber nicht irgendwelche Horrormärchen zu lesen, sondern die Astralkörper werden auf eine ganz normale und wissenschaftliche Weise dargestellt. Es gibt einige wenige materielle Substanzen, die mit Astralmaterie wechselwirken, und mit ihrer Hilfe lassen sich von Astralkörpern benutzbare Geräte erzeugen. Das ganze Universum ist von Astralmaterie durchzogen. Hugger verdient großen Respekt für seine klare, in sich (fast immer) logische Darstellung der astralen Welt.
Auch die eigentliche Handlung weiß zu überzeugen. Verschiedene intelligente Lebensformen wetteifern um die Ressourcen der Galaxis, wobei die Menschen durch ihr Netzwerk von Wurmlöchern einen Vorteil haben. Die Astralkörper sind keine Supermänner, sondern unterliegen teils sehr starken Einschränkungen. Sie sind hervorragend in die Handlung integriert, so gibt es auch Astralgänger der Außerirdischen. Insgesamt geht es hier um einen interstellaren Konflikt, der von den Hauptpersonen nach und nach besser verstanden wird. Das Ende ist sehr raffiniert gelungen und bietet außerdem die Möglichkeit einer Fortsetzung.
Fazit: Jörg Hugger legt hier einen sehr guten Erstlingsroman vor. Es gibt ein paar kleinere Schwächen, und seine Astraltheorie hat ein paar Schwachstellen, aber es muß auch bedacht werden, daß dieses Werk ganz ohne die Hilfe professioneller Lektoren entstanden ist. Das Buch ist spannend und mitreißend geschrieben, und Hugger gelingt es, die oft mit Romanen aus der Ich-Perspektive verbundenen Probleme recht geschickt zu umschiffen. Jörg Hugger ist ein Autor, den man sich merken sollte - ich hoffe auf weitere gute Werke von ihm. »Forscher im Universum der Astralkörper« ist ein sehr guter Science Fiction Roman mit einem ungewöhnlichen Thema und daher unbedingt lesenswert!
Copyright ©2006 Martin Stricker.
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Erstellt am Mo, den 06.02.2006 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Mo, den 01.05.2006 um 14:25.