Harald Giersche [Hrsg.]: fantastic episodes Nr. 2

Harald Giersche [Hrsg.]: fantastic episodes Nr. 2. Mühlheim an der Ruhr / Norderstedt April 2009, Begedia / Books on Demand, ISBN 3-8370-8377-2, Paperback 12,0 cm x 19,0 cm, 84 Seiten, 5,80 Euro

enthält (*: keine SF):


Uwe Post: Snarfing in Everworld

Noah ist begeisterter Everworld-Spieler und aus diesem Grund häufig Schulschwänzer. Während eines Spiels findet er Werbung für ein Gamecafe, in der kostenloses Eis und ein Everworld-Artefakt versprochen werden...

Kurz und knackig kommt diese Hommage an die Computerspiel-Junkies daher. Uwe Post darf wieder einmal zeigen, daß er auch in kurzen Texten viel Ausdruck unterbringen kann. Insgesamt aber weniger überzeugend als andere Geschichten des Autors.


* Harald Giersche: Flucht aus Yonogath [Meditoria 2]

Jens Haber arbeitet in einem kleinen Computerladen. Eine Kundin, die mit einem nur scheinbar defekten Laptop zu ihm kommt, sendet ihm eindeutige Signale. Er besorgt also ein Ersatzgerät und macht sich voller Vorfreude auf den Weg. Als er an der Kasse der Tiefgarage auf eine Frau wartet, fährt plötzlich ein Auto auf sie beide zu. Es gelingt Jens noch, sich und die Frau aus dem Weg zu katapultieren, doch sie schlagen hart auf dem Beton auf. - Jens begibt sich ins Zentrum von Yonogath, um den Holiarchen Christophos um Hilfe zu bitten, doch der läßt ihn verhören. - Jens erwacht im Krankenhaus, die von ihm im Parkhaus gerettete Frau liegt im gleichen Zimmer.

Eine etwas verwirrende Geschichte, die zwischen zwei Welten hin- und herspringt. Wie schon in Harald Giersches Geschichten in fantastic episodes 1 bricht das Fremde urplötzlich in die normale Welt ein - oder genauer, ein normaler Mensch bricht plötzlich in eine fremde Welt sein. Die Natur der Schemen aus "Schemenhaft" wird erklärt, allerdings wirft das mehr Fragen auf, als beantwortet werden.


* Frederic Brake: Sonnenallergie

Der namenlose Ich-Erzähler und sein Partner Persson versuchen, den lokalen Vampirchef Ostrowski aufzustöbern, der ihre Partnerin O'Neil entführt hat. Dabei gehen sie im Namen des Vatikans nicht zimperlich vor...

Rasant erzählte Geschichte mit logischem, aber bewegendem Ende. Frederic Brake gelingt es, in seiner kurzen Geschichte dem Leser Person und Motivation des Ich-Erzählers nahezubringen.


Der zweite Band der fantastic episodes bietet gleich zwei Geschichten von Gastautoren. Das war eine sehr gute Entscheidung des Herausgebers, auch wenn es Harald Giersche wohl nicht freuen wird, daß die Geschichten seiner Gastautoren deutlich besser sind als seine eigenen. Ich hoffe, daß es auch in Zukunft in den fantastic episodes eine gute Mischung geben wird.

Fazit: Aufgrund der beiden Gastautoren gute und spannende Unterhaltung. Empfehlenswert.


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Erstellt am Do, den 11.02.2010 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Do, den 11.02.2010 um 22:47.