Herbert W. Franke: Cyber City Süd

Herbert W. Franke: Cyber City Süd. dtv Deutscher Taschenbuch Verlag 2005, ISBN 3-423-24470-4, Paperback 13,5 cm x 21 cm, 320 Seiten, 15,00 Euro

Die Stadt El Khadra, vermutlich in Arabien gelegen, ist seit Menschengedenken umstritten. Nach dem letzten Krieg vor etwa 20 Jahren wurde die Stadt zu einem Vergnügungsgebiet für westliche Touristen umgebaut und heißt seither Cyber City Süd. Madja Barlach kommt hierher, um Spuren ihres im Krieg verschollenen Vaters zu finden, der Wasseringenieur war und offenbar ein großes Wasserreservoir entdeckt hatte. Dabei wird sie recht schnell erkannt, bald suind ihr mehrere Interessengruppen auf den Fersen.

Franke gelingt es hier, eine sehr dichte Atmosphäre zu schaffen, in der die kontrastierenden Kulturen gut zur Geltung kommen: das schillernde Vergnügungszentrum, die traditionelle Altstadt und die verbissenen Rebellen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig, sogar die nur kurz auftretenden Nebenfiguren. Der Roman baut einen guten Spannungsbogen auf, der allerdings nur langsam ansteigt, Franke läßt sich wieder viel Zeit, ist aber im Gegensatz zu »Sphinx_2« stets auf die Handlung konzentriert und schweift nicht ab.

Fazit: Ein sehr guter Roman von Prof. Franke, mein einziger Kritikpunkt ist die sich sehr langsam entwickelnde Handlung. Das hat jedoch den Vorteil, daß die einander in vielem widersprechenden Kulturen sehr gut dargestellt werden können. Franke gelingt es damit sehr gut, den Konflikt zwischen westlicher und arabischer Kultur darzustellen. Das Buch ist unbedingt empfehlenswert!